von Thorsten Kondla | Apr 1, 2020 | Allgemein, Kognitive Neurowissenschaften
Das Gewicht
- Das Gehirn wiegt ungefähr 1,25 bis 1,38 kg.
- 80 bis 85% davon fallen auf die Großhirnrinde.
- Bei Neugeborenen macht das Gewicht des Gehirns 12 % des Gesamtgewichts aus, bei Dreijährigen 8 % und bei Erwachsenen sind es 2 %.
Neuronen – die Gehirnzellen

- Schätzungsweise 60 bis 100 Milliarden Neuronen enthält das gesamte Gehirn.
- Ein Kubikmillimeter der menschlichen Großhirnrinde enthält ca. 25.000 Neuronen,
- die gesamte Großhirnrinde 115 x 108 bis 114 x 108.
- Die Zelldichte des Cerebellums ist um ein Vielfaches höher.
Das Gehirn – ein komplexes Netzwerk

- Ein Neuron der Großhirnrinde bildet durchschnittlich 20.000 Synapsen aus;
- Neuronen im Kleinhirn und in bestimmten Bereichen des Hirnstamms können 100.000 Synapsen ausbilden.
- Die Großhirnrinde enthält geschätzte 5 x 1015 Synapsen und
- im gesamten Gehirn vermutet man eine Trillion (1018).
Axone – die Ausgangsleitungen von Neuronen
- Die Gesamtlänge aller Axone in einem Kubikmillimeter Großhirnrinde beträgt über 4.000 m.
- Addiert man die Länge aller Axone des Gehirns ergibt sich eine Zahl von 5,8 Millionen Kilometer.
Die Blutversorgung
- Die Gesamtlänge der Kapillargefäße beiträgt bei Erwachsenen ca. 600 km, durch die etwa 610 ml Blut pro Minute strömen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 1 mm/s.
Der Energieverbauch
- Auf das Gewicht bezogen benötigt das Gehirn im Ruhezustand etwa zehnmal soviel Energie wie andere Körperstrukturen;
- das entspricht 20% des gesamten Energieumsatzes des Menschen.
- Im Aktivitätszustand kann sich der Verbrauch noch erheblich steigern.
- Bei Neugeborenen verbraucht das Gehirn ungefähr 60 % der Gesamtenergie.
Die Leitungsgeschwindigkeit
- Myelinisierte Motoneurone können Signale mit einer Geschwindigkeit von ca. 216 km/h leiten.
- Unmyelinisierte Neuronen bringen es auf eine Geschwindigkeit von ca. 3,6 km/h.
von Thorsten Kondla | Feb 18, 2020 | Kognitive Neurowissenschaften, Leadership
Unter Neuroleadership verstehen wir die Berücksichtigung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in der Führungstheorie, in der Führungspraxis und in der Führungskräfteentwicklung. Der Begriff „Neuroleadership“ geht auf einen 2006 in der Zeitschrift Strategy+Business erschienenen Beitrag des Beraters David Rock und des Neurowissenschaftlers Jeffrey Schwartz zurück.
Um aber wirklich fundierte Kenntnisse über die Funktions- und Arbeitsweise unseres Gehirns für Neuroleadership nutzen zu können, ist ein multidisziplinären Ansatz unabdingbar.
Neuroleadership ist, neben anderen anwendungsbezogenen Ansätzen ein Teilgebiet der Neuroökonomie. Die Neuroökonomie ist eine Nachbardisziplin der Verhaltensökonomie, zu der zum Beispiel die einflussreichen Arbeiten von Amos Tversky und Daniel Kahnemann zu kognitiven Verzerrungen (bias) und Entscheidungen unter Unsicherheit gehören (Daniel Kahnemann: „Schnelles Denken, langsames Denken“)
Neben den Neurowissenschaften als Hauptquelle für den Theorie- und Praxistransfer, hat der Neuroleadership-Ansatz Schnittstellen in die spezielle Betriebswirtschaftslehre, insbesondere in die Bereiche der Personalführung und Personalentwicklung, in die Managementtheorie, in die Arbeits- und Organisationspsychologie sowie in die betriebliche Gesundheitsförderung.
Dieser multidisziplinäre Ansatz und nicht zuletzt die rasante Entwicklung der modernen Gehirnforschung mit ihren bildgebenden Verfahren haben dazu beigetragen, besser zu verstehen, was in unserem Gehirn und Körper passiert – diese Erkenntnisse in Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen einzusetzen ist eine der wichtigsten Erfolgsvoraussetzungen in der Zukunft.
von Thorsten Kondla | Mai 24, 2019 | Allgemein, Kognitive Neurowissenschaften, Leadership
Einfach. Mensch. Sein. Jetzt.
„Computer sind doof“ haben Spliff 1982 gesungen.
36 Jahre später heißt es Hand in Hand: Mensch-Roboter-Kollaboration.
Leadership, die Kultivierung der ureigenen menschlichen Natur, rückt damit zunehmend in den Fokus der modernen Arbeitswelt. Besonders, wenn es darum geht, harmonisch mit und neben Maschinen zu leben, die immer smarter werden.
In diesem Sinne gilt es, sich intensiv mit dem Zusammenspiel der eigenen menschlichen Wirkfaktoren auseinanderzusetzen.
Ziel ist es, die Wechselwirkung von Denken, Fühlen und Handeln, also das, was uns von Computern und Robotern unterscheidet, besser zu verstehen. Denn nur dann können wir unsere eigenen Ressourcen und Potenziale effizienter nutzen und voll ausschöpfen. Ganz im Sinne einer erfolgreichen Zukunftsausrichtung – sowohl für uns selbst, als auch für die Entwicklung unserer Teams und der gesamten Organisation.